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Undurchsichtiges Geschäft mit Handwerks-Zubehör
Aus Espresso vom 17.12.2019. Bild: Colourbox
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KMU ärgern sich Undurchsichtiges Geschäft mit Handwerks-Zubehör

Verschiedene Betriebe werfen der Bemin Handels GmbH vor, sie gaukle falsche Tatsachen vor und komme so zu Bestellungen.

Das würde sich wohl so manches Unternehmen wünschen: «Kundenzufriedenheit 100 Prozent», rühmt sich die Bemin Handels GmbH auf ihrer Internetseite. Das Unternehmen aus Pratteln (BL) vertreibt unter anderem Verbrauchsmaterial für Handwerksbetriebe. Allerdings: Bei der Redaktion des SRF-Konsumentenmagazins «Espresso» melden sich immer mal wieder verärgerte Handwerks-Unternehmen, die sich über die Firma Bemin beschweren. Auch das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) hat einzelne Beschwerden zu Bemin erhalten.

«Wir fühlen uns betrogen»

Die Schilderungen der betroffenen Betriebe ähneln sich. Meist geht es um eine Lieferung von Arbeitshandschuhen oder Trennscheiben. Ein Mitarbeiter von Bemin rufe an und sage, es gebe da noch ein Guthaben. Dieses wolle man nun endlich begleichen. Der Anrufer erwecke den Eindruck, man habe früher schon mal etwas bestellt – zum Beispiel Arbeitshandschuhe – und man könne das erwähnte Guthaben nun auch wieder dafür einsetzen.

In einem Fall einigte man sich gemäss dem KMU-Mitarbeiter auf die Lieferung in der Höhe des Guthabens. Zusammen mit den Handschuhen sei dann aber auch eine Rechnung in der Höhe von rund 350 Franken gekommen. Auf seine Reklamation hin habe ihm Bemin mitgeteilt, er habe ja sowohl dem Lieferumfang wie auch dem Preis zugestimmt. Ein anderer betroffener Handwerker fasst seine Erfahrungen mit Bemin gegenüber SRF so zusammen: «Wir fühlen uns betrogen.»

Bekannte Masche mit Tonern

KMU sind immer wieder Ziel von Gaunereien: «Espresso» und «Kassensturz» haben beispielsweise schon über lusche Toner-Firmen berichtet, die ungefragt Toner an Kleinbetriebe lieferten. In einem anderen Fall erhielten die KMU einen Anruf, man habe ein Paket nicht zustellen können. Alles erweckte den Eindruck, der Anrufer wolle einfach kurz die Adressdaten prüfen. Wer diese jedoch bestätigte, erhielt kurz darauf ein Paket mit einem Notfallkoffer und eine Rechnung von rund 350 Franken.

Bemin distanziert sich «aufs Schärfste»

Mit derartigen Gaunereien will das kritisierte Unternehmen nichts zu tun haben: «Von solchen Machenschaften distanziert sich die Bemin Handels GmbH aufs Schärfste», heisst es in einer schriftlichen Stellungnahme. Man biete den Kunden jeweils einen Rabatt auf Erstbestellungen. Mitarbeiter würden regelmässig geschult und «auf die Wichtigkeit der richtigen Aussprache und der verständlichen Kommunikation am Telefon sensibilisiert». Zudem sei man «sehr kulant, was Stornierungen und Retournierungen anbelangt». Bezugnehmend auf einen konkreten Fall schreibt das Unternehmen, «wir bedauern dieses Missverständnis».

Interessant: Am Telefon stellt einer der Geschäftsführer dem «Espresso»-Redaktor zunächst in Aussicht, Bemin könne gerne auch Ton-Aufnahmen der Verkaufsgespräche zur Verfügung stellen, man benötige allerdings etwas Zeit dazu. Als «Espresso» nach rund zwei Wochen nachhakt, heisst es dazu lapidar: «Das Unternehmen hat dem nichts mehr hinzuzufügen.»

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